Ergebnisse

30.10.2018

Risiko- & Krisen-Kommunikationsschulung
für regionale AkteurInnen

In einem Not- oder Katastrophenfall sind viele unterschiedliche Institutionen im Einsatz. Betroffene Gemeinden sind Katastrophenbehörde erster Instanz. Selbst bei besten Vorkehrungen, wie Rückhaltebecken, Dämmen & Lawinenverbauung bleibt ein gewisses Restrisiko bestehen. Aber wie kommuniziert man dieses richtig an die Bevölkerung? Auch im Falle einer Katastrophe gilt es, Bürgerinnen und Bürger effektiv mit den wesentlichen Informationen zu versorgen. Die KLAR! Zukunftsregion Ennstal organisierte und finanzierte eine Kommunikationsschulung für regionale Akteure im Not- & Katastrophenbereich.

Katastrophenmeldungen wie Überflutungen, Murenabgänge, Felsstürze und Stürme sind fast an der Tagesordnung, wie aktuell gerade in Kärnten. Das Ennstal wurde im heurigen Sommer glücklicher Weise von lokalen Starkniederschlägen und deren Auswirkungen weitestgehend verschont. Im Sommer 2017 sah dies anders aus, als die Gemeinden Öblarn, Sölk und Irdning-Donnersbachtal zu Katastrophengebieten erklärt werden mussten. In einem solchen Fall ist eine effiziente Kommunikation zwischen den Einsatzkräften untereinander unumgänglich. Ebenso wird ein entsprechender Kommunikationsfluss zur Bevölkerung und den Medien von den Verantwortungsträgern erwartet.

Die Arbeitsgruppe „Not- & Katastrophenfall“ der KLAR! Region

KLAR! Managerin Natalie Prüggler betont: „Auf Grund des Klimawandels ist es sehr wahrscheinlich, dass lokale Starkniederschläge in unserer Region in Zukunft häufiger auftreten werden. Darum haben wir in der KLAR! Zukunftsregion Ennstal die Arbeitsgruppe Not- & Katastrophenfall gegründet, um die relevanten Akteuren der KLAR! Gemeinden auch in „ruhigen Zeiten“ mit einer Diskussions- und Weiterbildungsplattform zu unterstützen.“ Eine erste Sitzung fand bereits im September in der Gemeinde Michaelerberg-Pruggern statt.
Am 30.10. wurde nun in Öblarn eine umfassende Kommunikationsschulung durch die Klimawandelanpassungs-Modellregion KLAR! organisiert, an welcher 24 leitende regionale Vertreter der Feuerwehren, der Bergrettung, der Lawinenwarnkommissionen, dem Roten Kreuz, dem Zivilschutzverband, dem Katastrophenschutzreferat der Bezirkshauptmannschaft Liezen, dem Naturpark Sölktäler, der Galsterbergalm Bahnen sowie der KLAR! Gemeinden Öblarn, Sölk & Michaelerberg-Pruggern teilnahmen. Der Experte für Krisenkommunikation und Naturkatastrophen des Kompetenznetzwerks für Katastrophenprävention Austria (DCNA), Mag. Christian Resch MEng., sowie Ass.Prof. DI Dr. Hannes Kern, Chemiker und Experte für Industrieunfälle der Montanuniversität Leoben, vermittelten anschaulich, wie man im Not- oder Katastrophenfall die wesentlichen Informationen richtig an die Öffentlichkeit kommuniziert.

Zahlreiche regionale AkteurInnen nahmen an der Risiko- & Krisen-Kommunikationsschulung der KLAR! Zukunftsregion Ennstal teil.

Man kann nicht nicht kommunizieren!

Die zentrale Fragestellung des ersten Teils der Schulung war: Was wird gesagt und wie kommt es beim Gegenüber an? Denn wie einst Kommunikationsexperte Paul Watzlawick in einem Zitat zusammenfasste: „Man kann nicht nicht kommunizieren!“ Im zweiten Teil ging es um das Thema Risiko und Risikokommunikation. Risiken durch Natur- oder Industriegefahren sind in aller Munde. Wie können solch Risiken aber objektiv dargestellt werden und wie vermittelt man sie vor allem der Bevölkerung? Aufbauend darauf wurden Elemente der Krisenkommunikation behandelt und erarbeitet, sowie auf die Besonderheiten im Umgang mit sozialen Medien, wie z.B. Facebook, eingegangen. Schließlich wurden den TeilnehmerInnen praktische Beispiele der Krisenkommunikation vermittelt. Anhand von Realfällen wurden unterschiedliche Konzepte der Krisenkommunikation diskutiert. Die behandelten Fallbeispiele zu Katastrophenereignissen stammen dabei sowohl aus dem Industriebereich als auch aus dem Bereich der Naturgefahren.

KAT AG Schulung

Zuletzt aktualisiert: März 2021

Copyright KLAR! Zukunftsregion Ennstal, 2021